“Die Sozialisierung beginnt später, der Welpe muss sich erst an seine neue Umgebung gewöhnen.” Diesen Satz hören viele Hundebesitzer, wenn sie mit ihrem neuen Familienmitglied in ihr Zuhause kommen. Doch das ist ein Irrtum. Gerade in dieser Phase lernt ein Welpe enorm schnell und speichert deine Nachsicht für die Zukunft. Natürlich musst du nicht am ersten Tag mit den Sozialisierungsübungen beginnen. Dennoch gibt es einige Dinge, die du sofort nach dem Einzug beachten solltest.
Dein neuer Freund muss vieles lernen. Er muss sich in seinem neuen Heim zurechtfinden, er soll stubenrein werden und er darf deine Möbel nicht beschädigen. Um dies zu erreichen, musst du vom ersten Tag an liebevoll und konsequent sein. Zuvor: Wenn dein Welpe einzieht, stehen sein Körbchen, seine Futter- und Wasserschale sowie sein Spielzeug bereit. Bist du bereit, alle zwei Stunden mit ihm nach draußen zu gehen und kannst dem süßen Blick widerstehen, wenn er am Tisch bettelt und partout nicht zurück auf seinen Platz möchte? Dann hast du die Grundlagen für die ersten Tage und Wochen bereits verstanden. Erlaube einem Welpen nichts, was er als erwachsener Hund nicht mehr tun darf. Gib von Anfang an klare Signale und zeige deinem Hund, was du von ihm erwartest. Er wird schnell lernen und, wenn du konsequent genug bist, keine “Starallüren” entwickeln und dir sprichwörtlich auf der Nase herumtanzen.
Zieht ein Welpe im Alter von 12 Wochen bei dir ein, hast du einen enormen Vorteil. Der oder die Kleine wird sich an dir orientieren und dir nicht von der Seite weichen. Nutze diese Zeit für das Sozialverhalten, das die Grundlage für alle weiteren Regeln im Zusammenleben bildet. Wichtig ist, dass du immer die gleichen Worte und Handbewegungen verwendest. Verzichte auf lange Sätze und “Erklärungen”, die deinen Hund nur verwirren würden. Damit du Gehör findest und interessant bleibst, spielen Lob und Leckerlis eine entscheidende Rolle. Führt dein Welpe ein Kommando aus, wird er großzügig belohnt und erhält ein schmackhaftes Leckerli. Es ist wichtig, dass die Belohnung direkt auf die “Tat” folgt, da dein Welpe nur so einen Zusammenhang herstellen kann.
In den ersten Tagen solltest du dir Zeit nehmen. Dein Welpe möchte nicht allein gelassen werden, ohne dich richtig kennenzulernen. Das sofortige Alleinlassen wirkt sich negativ auf die Bindung aus und kann dazu führen, dass dein Hund Trennungsängste entwickelt und später als erwachsener Hund Schwierigkeiten hat, zu Hause auf dich zu warten.
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Der Welpe hat sich an dich gewöhnt und fühlt sich in seinem neuen Zuhause wohl. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die ersten Hundebegegnungen zu haben, an der Leine spazieren zu gehen und alle Geräusche in der Umgebung kennenzulernen. Gleichzeitig trainierst du verschiedene Kommandos, die dein kleiner Hund erlernen und später sicher ausführen soll. Ein liebevoller, aber konsequenter Ton ist das A und O in der Welpensozialisierung. Tipp: Belohne positives Verhalten, ohne kleinen Ungehorsam zu bestrafen. Wenn du laut wirst, bekommt der Welpe lediglich Angst vor dir und versteht dich nicht mehr. Sicherlich wird das eine oder andere Malheur passieren. Doch mit Geduld, Selbstsicherheit und Konsequenz wird aus dem lebhaften Welpen ein gehorsamer erwachsener Hund.

Hundeprofi Martin Rütter zeigt, was Welpen in den ersten Wochen lernen sollten – von der Stubenreinheit über das Alleinbleiben, Entdeckungstouren in die Natur und die Stadt bis hin zu den Grundsignalen wie Fuß, Hier, Sitz und Platz.
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